In den Telekommunikationsbereich bin ich wie so oft durch Zufall gekommen. Ich wurde mit einem CEO von Turkcell bekannt gemacht, der mir anbot, ein Mobilfunkunternehmen in Georgien aufzubauen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nur wenig Ahnung von Telekommunikation, was sich jedoch dank meiner türkischen CTO sehr schnell änderte. Es war eine sehr intensive Arbeit noch zu Zeiten des Präsidenten Shevardnadzes, die mich in vielen unterschiedlichen Bereichen sehr gut auf die darauffolgende Zeit in Moskau vorbereitete.
Geschäfte machen in Ländern wie Georgien, Russland, Arabische Emirate o.ä. ist nicht gerade einfach. Allerdings nicht, wie so viele denken, weil ich eine Frau bin. Es gibt sehr viele bürokratische Hürden zu meistern und die Konkurrenz wird versucht, auch mit unlauteren Mitteln aus dem Verkehr zu ziehen. Der Umgang mit nationalen Geheimdiensten und anderen Kontrollbehörden ist an der Tagesordnung und je nach politischem System ist auch die ständige Begleitung von Sicherheitspersonal keine Seltenheit. Man sollte diese Positionen niemals unterschätzen. Nicht nur vom administrativen Standpunkt gesehen, sondern auch die eigenen physischen und psychischen Ressourcen betreffend. Solche Positionen sind auf der einen Seite große Chancen aber sie bergen auch große Belastungen.
Die Telekommunikation und die Marktforschung zusammengenommen öffneten mir die Tür in den Nahen Osten und den arabischen Kulturraum. Ich habe später an einigen Studien im Exekutiven Managementbereich im Osten mitgewirkt und viele neue Länder dadurch kennengelernt.